Die mutmasslich politisch motivierte Bluttat in London könnte auch in der Schweiz Auswirkungen auf Musliminnen und Muslime haben. Der Islamische Zentralrat rät zu erhöhter Wachsamkeit.
Bern, 23.05.2013
Der Islamische Zentralrat rät muslimischen Institutionen und Privatpersonen zur erhöhten Wachsamkeit infolge einer mutmasslich politisch motivierten Bluttat in London. Dabei töteten und enthaupteten inflationär verbreiteten Medienberichten zufolge zwei dunkelhäutige muslimische Männer einen britischen Soldaten auf offener Strasse. Sie sollen die Tat mit der britischen Teilnahme am Krieg in Afghanistan gerechtfertigt und dabei auch religiöse Formeln wie «Allahu Akbar» von sich gegeben haben.
Der Islamische Zentralrat befürchtet, dass die medienwirksamen Bilder und Details der Bluttat in der Bevölkerung starke Emotionen gegen Muslime auslösen könnten. In England soll es bereits vergangene Nacht zu vereinzelten Übergriffen gegen Muslime gekommen sein.
Insbesondere zur Wachsamkeit seien muslimische Frauen, die als solche erkennbar sind, traditionell gekleidete Männer und Imame ermahnt. Jenen Personengruppen rät der Islamische Zentralrat ganz unabhängig von diesem spezifischen Bulletin stets einen Pfefferspray auf sich zu tragen. Pfeffersprays sind in der Schweiz frei erwerbbar und zulässig, sofern sie über eine entsprechende Markierung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) verfügen.
Institutionen wie auch Privatpersonen sind angewiesen jegliche Art von Übergriffen sofort der nächsten Polizeidienststelle zu melden. Darüber hinaus bietet der Islamische Zentralrat auch Beratung und rechtliche Beihilfe an.