Kommentar zum Artikel:
Muslim-Mädchen schneiden in Sporttest schlecht ab
vom 29.11.2011

Als Leser dieses Artikels drängt sich unweigerlich die Frage auf: Was hat die Religionszugehörigkeit mit der sportlichen Leistung gemein?

Mit einer hermeneutisch fragwürdigen Auslegung der besagten ETH-Studie versucht die Autorin des TA-Artikels einen für die Schweiz typischen gesellschaftlichen Diskurs zu zementieren: Die konfessionslosen Sieger führen die Tabelle an, gefolgt von den Reformierten. Die Katholiken schneiden schon deutlich schlechter ab wobei die Muslime weit abgeschlagen dargestellt werden.

Unsportliche «muslimische Mädchen» im Titel scheint als Quotenschlager die Platzierung auf der Frontseite zu rechtfertigen. Kann gut sein, dass wir Musliminnen mit sportlicher Fitness nicht gerade brillieren. Ob die Gründe dafür allerdings alleine in den kulturellen oder gar religiösen Überzeugungen der Betroffenen zu suchen sind, muss man sich Angesicht zunehmender Ausgrenzungstendenzen, z.B. aus öffentlichen Bädern, auch fragen.

Nora Illi
Islamischer Zentralrat Schweiz

–> Gekürzter Kommentar aus dem TA vom 01.12.2011.

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