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Niqab-Verbot im Nationalrat: Islamischer Zentralrat hofft auf Vernunft der kleinen Kammer
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28.09.2011

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Niqab-Verbot im Nationalrat: Islamischer Zentralrat hofft auf Vernunft der kleinen Kammer

Kommuniqué 28092011-0041

Bern, 28.09.2011

Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) nimmt mit Bestürzung vom Beschluss des Nationalrates Kenntnis, ein Niqab-Verbot u.a. im öffentlichen Verkehr anzustreben. Zwar erhofft er sich eine korrigierende Wirkung des Ständerates, der sich schon bei der Abstimmung über die Aargauer Standesinitiative deutlich gegen ein Verschleierungsverbot im öffentlichen Raum ausgesprochen hatte. Dennoch zeigt das Votum der Volksvertreter, dass in der Schweizer Gesellschaft eine latente Ablehnung des Islams und damit verbunden der Muslime zunehmend an Boden gewinnt. Schliesslich stimmten neben SVP-Nationalräten auch CVPler und FDPler für die eher antiliberale Motion Oskar Freysingers.

Ein Verbot des islamischen Schleiers (Niqab) bedroht die religiöse Praxis von ca. 200 muslimischen Frauen in der Schweiz. Abgesehen vom möglichen Imageschaden – das Minarett-Verbot – ist noch keineswegs vergessen –  ist mit teilweise deutlichen Einbussen beim Tourismus zu rechen. Gerade wohlhabende Touristinnen aus den Golfstaaten verbringen in der Regel mehr und teurere Nächte in Schweizer Hotels als viele andere Touristen.

Tag gegen Islamophobie und Rassismus

Islamophobie manifestiert sich jedoch nicht nur in aufsehenerregenden politischen Entscheiden. Muslime leiden zunehmend im täglichen Leben unter deren Auswirkungen. In der Praxis bedeutet dies vor allem Rechtfertigungsdruck. Muslime erleben Benachteiligung auf dem Arbeits-, dem Lehrstellen- und dem Wohnungsmarkt. Muslimische Frauen werden aus öffentlichen Badeanstalten verbannt, Schulen versuchen immer wieder den Mädchen die Kopftücher zu verbieten, Muslime, die durch Bart, Kleidung oder Kopftuch als solche erkannt werden, erleben täglich verbale Attacken in den Strassen.

Gegen diese Entwicklung richtet sich der «Tag gegen Islamophobie und Rassismus» am 29. Oktober 2011, eine Woche nach den eidgenösischen Wahlen, auf dem Bundesplatz in Bern.


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