Langenthal, 30.12.2009

(qi) Der Minarettstreit in Langenthal gewinnt nach der Abstimmung vom 29.11.2009 neue Brisanz. Dies obwohl das Minarett der  Glaubensgemeinschaft Xhamia e Langenthalit vor der Abstimmung schon zweimal bewilligt worden war. Beide Male legte das Aktionskomitee «Stopp Minarett» jedoch Einsprache gegen das Bauvorhaben der ortsansässigen Muslime ein. Die jüngste Einsprache sei denn auch aus „hauptsächlich ideellen Gründen“ erfolgt, so das Langenthaler Tagblatt.

Nach der Abstimmung hat sich aus rechtlicher Sicht nichts geändert. Die kantonale Baudirektion kann den neuen Verfassungsartikel nicht rückwirkend anwenden. Anders sieht dies die SVP. Stadtpräsident Thomas Rufener (SVP), der die Bewilligung einst damit begründet hatte, dass alle Auflagen erfüllt seien, bezeichnet nun das Vorhaben als „politisch gescheitert“. Seine Partei bläst ins gleiche Horn und fordert die Muslime auf, umgehend auf das Minarett zu verzichten.

Mutalip Karaademi, Präsident der Langenthaler Glaubensgemeinschaft, kann den Wirbel nicht nachvollziehen. Er liess gegenüber dem Langenthaler Tagblatt ausrichten, dass das Minarett nun schon zweimal bewilligt worden sei und man auf die Forderung der SVP nicht einzugehen gedenke.

Quelle: Die Muslime geben nicht auf, Langenthaler Tagblatt, 30.12.2009.

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