Bern, 16.09.2012
Am kommenden Samstag, 22.09.2012* findet in Bern eine bewilligte, friedliche Kundgebung unter dem Motto: „Für unseren Propheten Muhammad (SAS) und den Schutz religiöser Gefühle“ statt. Die Kundgebung verfolgt nicht das primäre Ziel, erneut gegen den kaum bemerkenswerten Film Trailer „Innocence of Muslims“ zu protestieren. Auch richtet sie sich nicht alleine gegen die US-Regierung, sondern geht inhaltlich einen Schritt weiter und fordert den Schweizer Gesetzgeber auf, rechtliche Normen zu erlassen, die darauf abzielen, religiöse Gefühle besser zu schützen.
Es darf nicht sein, dass unter dem Deckmantel der Meinungsäusserungsfreiheit Millionen von Menschen in ihrer religiösen Würde systematisch erniedrigt werden. Freiheit ist gut, jedoch nie grenzenlos. Sie endet u.a. dort, wo eine ganze Religionsgemeinschaft angegriffen, verhöhnt oder systematisch herabgewürdigt wird.
Die praktische Erfahrung hat gezeigt, dass der blosse Appell zur Respektierung des Anderen und seiner Gefühle nicht reicht. So gibt es beispielsweise eine Antirassismus-Strafnorm, um Menschen anderer Rassen vor Verunglimpfung zu schützen. Die Strafnorm hat sich in der Vergangenheit jedoch hinsichtlich religiöser Gefühle als ineffektiv erwiesen.
Der Gesetzgeber sollte sich Gedanken machen, welche Handhabe er im Falle eines Schweizer Extremisten hätte, der mittels Veröffentlichung eines Videos oder Bildes eine gezielte Provokation einer ganzen Religionsgemeinschaft anstrebt und damit billigend in Kauf nimmt, die öffentlichen wie privaten Interessen der Schweiz im In- und Ausland zu gefährden.
Wir laden alle Menschen, die sich gegen die Verunglimpfung anderer Religionen aussprechen ein, am kommenden Samstag in Bern Flagge zu zeigen.
Wir verurteilen:
– die Verunglimpfung religiöser Figuren, Propheten und religiöser Texte.
– den Versuch, Hass zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften zu stiften.
– den Missbrauch der Meinungsäusserungsfreiheit zwecks Verunglimpfung und Respektlosigkeit jeder Art.
Wir begrüssen:
– den Respekt zwischen Anhängern verschiedener religiöser Bekenntnisse.
– den Versuch, Verständigung zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften zu stiften.
– die Meinungsäusserungsfreiheit.
*Details folgen bis Mitte Woche. [TIF Version des vorläufigen Flyers –> hier]