Der IZRS-Präsident Nicolas Blancho empfing heute eine indonesische Delegation bestehend aus Vertretern dreier Bildungsinstitutionen zur Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding in Bern.
Der Präsident des Islamischen Zentralrats, Nicolas Blancho, empfing heute eine Delegation bestehend aus den Rektoren und Vize-Rektoren dreier Bildungsinstitutionen zum Gedankenaustausch in Bern. Die Delegation weilt derzeit in Europa auf der Suche nach neuen Partnern für Studienaustauschprogramme und um die Zusammenarbeit mit geeigneten Institutionen im Bildungsbereich stärker auszubauen.
Nicolas Blancho monierte im Gespräch eine eigentliche Paradoxie zwischen Glaube und Wissen, die sich unglücklicherweise auch in die islamische Kulturgeschichte eingeschlichen habe. «Wir erleben heute», so der IZRS Präsident, «auch in vielen muslimischen Ländern, dass Universitäten zum Hort säkularer Ideen geworden sind. Dies ist alarmierend, weil damit dem aus der christlich-abendländischen Kulturgeschichte bekannten Phänomen der Gegensätzlichkeit von Wissenschaft und Glaube auf gefährliche weil subtile Weise Vorschub geleistet wird».
Prof. Dr. H. M. Ali Ramdhani, Rektor des Technology College of Garut, Dr. H. Dindin Jamaluddin, Vize-Rektor der „Islamic State University of Sunan Gunung Djati Bandung“ und Hj. Hilda Ainissyifa, Vize-Rektorin der University of Garut, betonten ihrerseits, dass der Aufbau und die Förderung der islamischen Identität nicht nur unter Muslimen im Westen, sondern gerade auch in der islamischen Welt eine der Kernherausforderungen der heutigen Zeit sei.
Memorandum of Understanding
Der Islamische Zentralrat unterzeichnete mit allen drei Institutionen ein Memorandum of Understanding. Die Absichtserklärung sieht vor, dass die Unterzeichnenden in Zukunft insbesondere in der Frage der Islamischen Identität eine fortdauernde Interaktion anstreben. Dabei geht es zunächst um die gegenseitige Publikation von Aufsätzen, die Unterstützung indonesischer Studenten in der Schweiz sowie Beihilfe zur Planung von Gaststudien in Indonesien. Ausserdem wurde in Aussicht gestellt, dass im Bereich von Konferenzen zukünftig Referenten der Unterzeichnenden mit in Betracht gezogen werden.