Bei den olympischen Spielen, die aktuell in Rio de Janeiro stattfinden, fielen in den letzten Tagen einige der teilnehmenden Spitzensportler durch grosse, rote Kreise auf ihren Körpern auf, unter ihnen auch der Ausnahmeschwimmer Michael Phelps. Was dies mit der Islamisierung der Sportmedizin zu tun haben könnte, erfährt ihr hier.
(jr) Durch die Medien aufgegriffen, wurde das Rätsel um diese auffälligen Male schnell gelöst: Es handelt sich um die Nachwirkungen der Schröpftherapie, eine Form der Behandlung, bei der mit Glasglocken und in ihnen erzeugtem Unterdruck am Körper gearbeitet wird – eine Behandlungsmethode, die schon seit Jahrtausenden bekannt ist.
Eine erweiterte Form des Trockenschröpfens, dass sich so offensichtlich immer grösserer Beliebtheit bei den Sportlern erfreut, ist das sogenannte Nassschröpfen. Dabei wird die Haut vor dem beschriebenen Schröpfvorgang mit kleinen Schnitten eingeritzt, so dass Blut beim Schröpfen austreten kann. Dieses Form des Schröpfens ist ein zentrales Element in der islamischen Heiltradition und gilt seit jeher als wirkungsvolle Therapie gegen allerlei Leiden.
So sagte der Prophet (saws): «Schröpfen ist die heilsamste Prozedur, um sich selbst zu behandeln.» [Bukhari und Muslim]
Während das Trockenschröpfen vor allem die Durchblutung, den Lymphstrom, sowie andere Stoffwechselprozesse anregt und Entzündungen an den behandelten Stellen lindert, verbessert das Nassschröpfen (Hijâma) über dies die Fliesseigenschaften der Lymphe und des Blutes, indem toxische Ablagerungen aus dem Körper gezogen werden, welche sich in dunklem, klumpigen Blut für Behandler und Patient sichtbar manifestieren. Darüber hinaus zielt das Schröpfen auch auf die Aktivierung des Immunsystems ab.
Das Schröpfen wird dabei vor allem bei Beschwerden wie Kopfschmerzen, Muskelverspannungen im Rücken- und Nackenbereich, bei Menstruationsbeschwerden, Hautausschlägen, Bluthochdruck und einigen weiteren gesundheitlichen Einschränkungen angewandt.
Beim Schröpfen handelt es sich um eine medizinische Behandlung, welche unter entsprechenden Hygienestandards durchgeführt werden muss. So dürfen die Schröpfgläser beispielsweise nur einmal verwendet und danach entweder entsorgt oder mit einer entsprechenden Anlage unter grosser Hitze sterilisiert werden.
Es ist unbedingt zu empfehlen, das Schröpfen bei einer in diesem Bereich ausgebildeten Fachperson durchführen zu lassen. In Dietikon bietet die Hijâma-Praxis einen entsprechend professionellen Service an.