Am 23.12.2015 wurden 30-50 Muslime ausgesperrt.
Am 23.12.2015 wurden 30-50 Muslime ausgesperrt.

Der Islamische Zentralrat ist erstaunt ob dem Schweigen der Genfer Behörden. Jene haben Ende Dezember mehreren muslimischen Flughafenmitarbeitern ohne Angabe eines Grundes den Zugang zum Arbeitsplatz blockiert. Der Rat verlangt nun dringend eine Erklärung.

Kommuniqué 12012016-0125 – français

Mit grossem Erstaunen nimmt der Islamische Zentralrat vom Vorgehen der Genfer Polizei Kenntnis. Jene hat gemäss Medienberichten zwischen 30-50 muslimischen Flughafenmitarbeitern ab dem 23. Dezember 2015 den Zugang zu ihrem Arbeitsplatz blockieren lassen. Die Betroffenen wurden bis heute nicht über die Gründe informiert, sind jedoch weiterhin von ihrer Arbeit ausgeschlossen.

Hintergrund sei eine Sicherheitsüberprüfung des Flughafenpersonals durch die Genfer Polizeibehörden in Zusammenarbeit mit dem französischen Nachrichtendienst im Anschluss an die Attentate von Paris.

Noch kann das ganze Ausmass nicht überblickt werden, da sich mutmasslich noch nicht alle Betroffenen zu Wort gemeldet haben.

Der Islamische Zentralrat fordert die Genfer Behörden auf, die Betroffenen ordentlich über die schwerwiegenden angeordneten Massnahmen zu informieren und sie nicht weiter im Ungewissen zu belassen. Die Behörden müssen zudem schnellstmöglich gegenüber der Öffentlichkeit Klarheit darüber schaffen, nach welchen Kriterien die Zugangskarten zum Flughafen gesperrt worden sind und welche Rolle die Religion bzw. die religiöse Praxis der Betroffenen dabei gespielt hatte. Andernfalls besteht das Potential, dass der Genfer Fall zu einem der bisher grössten behördlichen Islamophobie-Skandale der Schweiz auswachsen könnte.

Der Islamische Zentralrat bietet den Betroffenen kostenlose Rechtsberatung an.

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