02.02.2016
Alkohol hat eine berauschende Wirkung – und damit schädliche Auswirkungen auf das Individuum, die Familie und die gesamte Gesellschaft. Das endgültige Verbot des Alkoholkonsums wurde von Allah im Quran unmissverständlich festgelegt, insbesondere in Sure 5, Verse 90–91, wo es heisst:
„O die ihr glaubt! Berauschender Trank, Glücksspiel, Götzenaltäre und Lospfeile sind ein Gräuel von Satans Werk – meidet sie, auf dass ihr erfolgreich seid.“
„Der Satan will ja nur Feindschaft und Hass zwischen euch säen durch Berauschendes und Glücksspiel und euch vom Gedenken Allahs und vom Gebet abhalten. Werdet ihr euch denn nicht davon abhalten?“
Auch wenn der zentrale Beweggrund für das Alkoholverbot im Islam der Gehorsam gegenüber Allahs Geboten ist, so sind die zugrunde liegenden Weisheiten heute auch medizinisch und gesellschaftlich nachvollziehbar: Alkohol beeinträchtigt die geistige Klarheit, lässt den Gläubigen seine religiösen Pflichten – wie das Gebet und das Gedenken an Allah – vernachlässigen und zerstört soziale Bindungen, insbesondere in Familienstrukturen.
Weil der Konsum von Alkohol durch Allah verboten wurde, muss ein Muslim ihn in jeder Form und Menge meiden – auch in kleinen Dosen. Der Prophet Muhammad ﷺ sagte:
„Was in grosser Menge berauscht, ist auch in kleiner Menge haram.“ (Überliefert von Ahmad, Abū Dāwūd und Tirmidhī – als authentisch eingestuft)
Denn der Begriff „wenig“ ist subjektiv: Für den einen bedeutet es ein Glas pro Woche, für den anderen eine Flasche am Abend. Doch oft führt ein Glas zum nächsten, bis eine Abhängigkeit entsteht. Der Islam will diesem schleichenden Prozess vorbeugen – durch ein klares und allgemeingültiges Verbot.
Der Prophet ﷺ verfluchte im Zusammenhang mit Alkohol nicht nur den Konsum selbst, sondern auch das gesamte Umfeld, das mit dessen Herstellung und Vertrieb zu tun hat. In einer authentischen Überlieferung heisst es:
„Allah hat den Alkohol verflucht, ebenso den, der ihn herstellt, den, für den er hergestellt wird, den, der ihn trinkt, ihn bringt, ihn transportiert, für den er transportiert wird, den, der ihn verkauft, daran verdient, ihn kauft und für den er gekauft wird.“ (Sahīh-Überlieferung)
Besonders im Westen ist der Alkoholkonsum kulturell tief verankert und gesellschaftlich weitgehend akzeptiert. Doch inzwischen ist medizinisch eindeutig belegt, dass Alkohol ein Zellgift ist, das Hirnzellen abtötet, das Krebsrisiko erhöht und gravierende Langzeitschäden verursacht – selbst bei moderatem Konsum. Immer mehr Mediziner und Suchtforscher sprechen sich daher für eine Nulltoleranz gegenüber Alkohol aus – ganz im Einklang mit der islamischen Haltung.
Das islamische Verbot ist somit nicht nur eine spirituelle, sondern auch eine weitsichtige gesundheitliche und gesellschaftliche Schutzmassnahme. Es schützt Körper, Geist, Familie und Gesellschaft – und ermöglicht dem Menschen ein würdevolles, klares und verantwortungsvolles Leben.
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