Die öffentlichen Reaktionen auf die Einladung von Enis Rama als Gastreferent zur Jahreskonferenz 2014 überraschen den Islamischen Zentralrat wie auch den Betroffenen sehr. Die Vorwürfe gegen Rama erachtet der Rat als haltlos und innenpolitisch motiviert. Dennoch hat man sich nun auf einen Teilnahmeverzicht geeinigt.
Kommuniqué 10102014-0098
Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) ist überrascht über das breite Medieninteresse an Enis Rama, dem Gastreferenten aus dem Kosovo. Er möchte betonen, dass es sich bei Rama um einen gemässigten, breit anerkannten Moschee-Imam aus der Stadt Mitrovica handelt, der in der Vergangenheit nie negativ zur Kenntnis genommen wurde.
Die jüngste Verhaftungswelle im Kosovo, welche neben über einem Dutzend religiöser Würdenträger auch Rama traf, gilt sowohl innenpolitisch wie bei externen Beobachtern als äusserst fragwürdig. Bis zum Vorliegen eines rechtstaatlichen Beweises gilt die Unschuldsvermutung. Die Tatsache, dass Rama bereits wenige Tage nach der Verhaftung wieder auf freien Fuss gesetzt wurde, ist ein deutliches Zeichen für eine Überreaktion seitens der noch unreifen Justizbehörden des jungen Staates Kosovo.
Der Islamische Zentralrat ist weiterhin fest der Überzeugung, dass die Anschuldigungen gegen Enis Rama haltlos sind und er sich keines Vergehens schuldig gemacht hat.
In einer Neuevaluation kommt der Rat heute im gegenseitigen Einvernehmen mit Enis Rama zum Schluss, dass seine Teilnahme an der Jahreskonferenz 2014 nicht länger für sinnvoll erachtet und deshalb abgesagt wird.
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