Bern, 03.12.2010
(ni) Die Gratiszeitung 20 Minuten führte unter 5500 Usern eine Umfrage über das Kreuz in Schweizer Klassenzimmern durch. Dabei wurde auch nachgefragt, wie die Leserschaft über den islamischen Hijab im Schulunterricht denkt.
Mehr als die Hälfte (53%) der Befragten akzeptieren ein Kreuz in den Schulzimmern. Doch wie ist es mit einem Kreuz, das als Schmuckstück um den Hals getragen wird? Dies ist eine private Angelegenheit, welche alleine auf die religiöse Identität des Trägers hinweist. Im Gegensatz dazu gehört das Tragen einer jüdischen Kippa oder eines islamischen Hijabs in den Bereich der Kultushandlungen, welche in der Religion jeweils fest verankert sind.
Das Resultat ist deutlich
Der Kreuz-Anhänger, die Kippa und der Hijab wurden von der Leserschaft unterschiedlich bewertet.
Nur gerade 8% wollten gar keine religiösen Symbole in den Schulräumen und stimmten somit auch gegen den Kreuz-Anhänger. Für ein Verbot der Kippa sprachen sich bereits 29% aus und den Hijab möchte gar eine Mehrheit von 56% aus den Schulen verbannen.
Je nach Glaubensrichtung war der Unterschied der Toleranz gegenüber dem Kreuz und dem Hijab eindeutig.
Die Katholiken sind dem Kreuz-Anhänger gegenüber tolerant. Nur 2% möchten ihn nicht mehr in den Klassenräumen sehen. Für ein Hijabverbot stimmten 61% der Katholiken. Diese Tendenz zeigt sich bei allen konfessionellen Gruppen, sogar bei den Angehörigen nicht-christlicher Religionen. Dort ist das Gefälle jedoch deutlich schwächer. Bei ihnen ist die Ablehnung des Hijabs mit 37% am niedrigsten und die des Kreuz-Anhängers mit 18% am höchsten.
Auch das Geschlecht des Users spielt eine Rolle. Frauen sind toleranter, wobei Männer mit 58% das Tragen eines Hijabs im Unterricht untersagen wollen.
Quelle: 20 Minuten, Kreuz ja, Kopftuch nein, 02.12.2010