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Bischof von Arabien: „Minarettverbot ist Sprengstoff von Morgen“
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21.01.2010

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Bischof von Arabien: „Minarettverbot ist Sprengstoff von Morgen“

Abu Dhabi/Bern, 21.1.2010 (qi) Der Schweizer Paul Hinder (67) ist Bischof der Arabischen Halbinsel - zumindest flächenmässig eine der grössten Diözesen. Auf der Arabischen Halbinsel gibt es keine indigenen Christen, dafür rund zwei Millionen Arbeitsmigranten aus differenten christlichen Kontexten, vor allem Indien, den Philippinen und der Levante. Die Aufgabe des Ordensmann besteht darin, den Glauben dieser christlichen Gemeinschaft in der islamischen Gesellschaft zu stärken. Ausserdem pflegt er politische Kontakte zu den Herrscherhäusern und bemüht sich im interreligiösen Dialog. Der Schweizer Bischof äusserte sich schon im Frühjahr 2009 in der Sendung „Reporter“ des Schweizer Fernsehens deutlich gegen ein Minarettverbot. Er kritisierte die Initiative als „heikel“ und fürchtete damals schon, dass „Aggressionen, Sprachbilder und Klischees“ zur Katalysierung eines normativen Diskurses in negativer Weise beitragen dürften. Grundrechte dürfe man ausserdem in einem Rechtsstaat auch dann nicht zur Disposition stellen, wenn in anderen Staaten dieselben Rechte nicht gewährt würden. In einem Interview mit der KNA unterstrich er, dass die Auswirkungen der Abstimmung in der Schweiz auf Arabien im Moment noch schwer abschätzbar seien. „Es ist nicht anzunehmen, dass schon immer vorhandene Schwierigkeiten nun plötzlich ausdrücklich mit dem Plebiszit in der Schweiz in Verbindung gebracht werden. Wir sollten aber daran denken, dass die arabische Kultur die echten oder vermeintlichen Fehler anderer weder vergisst noch verzeiht. Das kann Sprengstoff für morgen sein.“ Am interreligiösen Dialog will Hinder indes festhalten. Daran führe kein Weg vorbei. Er mahnte, dass der Dialog ein tieferes Verständnis des Anderen voraussetze, denn „der Dialog kann gelingen, wenn wir erkennen, dass wir es bei den anderen mit echter Religion zu tun haben, das heißt mit Menschen, die nicht sich selbst und ihre Eigeninteressen an die erste Stelle setzen, sondern radikal auf Gott bezogen sind - auch wenn sie diesen Gott unterschiedlich verstehen.“ Quelle: Christlich-muslimischer Dialog absolut notwendig, Katholisch.de, 21.1.2010. SF 1, Reporter vom 29.3.2009 zu Bischof Hinden in Dubai --> Hier


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