Der IZRS wünscht allen einen gesegneten Ramadan
Der IZRS wünscht allen einen gesegneten Ramadan

Der erste Fastentag des Ramadans 1437/2016 ist morgen Montag, 6. Juni 2016 in shaa‘ Allah. Obwohl astronomisch nicht möglich, behaupten zahlreiche muslimische Staaten, darunter Saudi-Arabien, die Sichtung des Neumondes. Die Berechnungsmethode dürfte sich erstmals durchgesetzt haben. Der Islamische Zentralrat beglückwünscht alle Muslime zum Ramadan 1437.

Kommuniqué 05062016-0130

Bern/Kairo/Mekka, 29. Sha’ban 1437 / 05.06.2016

Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) bestätigt den Beginn des Heiligen Monats Ramadan für heute Abend den 05.06.2016. Der erste Fastentag fällt damit auf morgen Montag, 06.06.2016. Da heute die Sichtung der Mondsichel «Hilâl» rein astronomisch betrachtet weder in Südostasien noch über der arabischen Halbinsel erfolgen konnte und auch über Europa nicht möglich ist, müsste das Fasten eigentlich erst am Dienstag beginnen. Allerdings scheint sich in diesem Jahr die Berechnungsmethode durchzusetzen. Von Malaysia bis Saudi-Arabien haben alle massgeblichen muslimischen Staaten mit Ausnahme von Pakistan und Oman den ersten Fastentag auf morgen Montag gelegt.

Bereits zum fünften Mal wurde ein Komitee eingesetzt, um den Beginn des Ramadans für möglichst alle in der Schweiz lebenden Muslime einheitlich und in Einklang mit der Mehrheit der muslimischen Länder zu empfehlen. Obwohl der Islamische Zentralrat die Methode der Berechnung als normativ zu schwach abgestützt beurteilt, sieht er es als angebracht, sich der überwiegenden Mehrheit zu fügen, um einer Unsicherheit und Spaltung unter Muslimen entgegenzuwirken. In diesem Sinne ist morgen Montag der erste Fastentag des Ramadans 1437.

Lange Fastenzeit

Für viele jüngere Muslime und Musliminnen ist auch dieser Ramadan eine spezielle Herausforderung. Da sich die islamische Zeitrechnung nach dem lunaren Kalender (Mond-Monat) richtet, verschiebt sich der Beginn des Ramadans jedes Jahr um ca. 11 Tage nach vorne und damit im Moment immer weiter in den Frühsommer hinein, wobei die Fastentage länger und die Temperaturen höher werden. Dennoch ist es prinzipiell für alle Muslime Pflicht, die Gebets- und Fastenzeiten korrekt einzuhalten. (Vgl. Fatwa vom 16.06.2015 zu den Gebetszeiten und der Fastenpflicht).

Muslime in Mitteleuropa werden folglich morgen um ca. 03:00 Uhr aufstehen, um die Vorfastenmalzeit «Sahur» einzunehmen. Ab ca. 03.45 Uhr darf dann bis um ca. 21.20 Uhr nicht mehr gegessen, getrunken oder geraucht werden. Auch auf sexuellen Umgang sowie auf die Einnahme aller nicht durch ärztliche Indikation für zwingend notwendig erklärten Medikamente muss tagsüber verzichtet werden.

Korrigierte Gebetszeiten

2014 hat der Islamische Zentralrat für die Schweiz die Zeiten des Morgengebets neu festgelegt. Grundlage bietet eine theoretische Abhandlung über die Morgendämmerung sowie empirische Beobachtungen im Vorfeld des Ramadans. Das Ramadan-Watch-Komitee kam zum Schluss, dass viele der international gängigen Berechnungsmethoden zu fehlerhaften Gebetszeiten für die Schweiz führen.

Gebetszeiten Aktuelle Gebetszeiten (Juni) für die Schweiz gibt es hier.


Appell an Lehrer und Arbeitgeber

Wenn lange Fastentage und ein langer Arbeits- oder Schulalltag zusammenfallen, kann es in vielen Fällen sein, dass sich die körperliche Leistungsfähigkeit verringert. Der Islamische Zentralrat appelliert an die Arbeitsgeber und Lehrerschaft, im Umgang mit Fastenden so flexibel wie möglich zu handeln. Dies betrifft vor allem auf Wunsch die vorübergehende Dispensierung vom Sport.

Ausnahmen

Ausgenommen von der Fastenpflicht sind Kinder, die die Pubertät noch nicht erreicht haben, Kranke und Reisende. Ausserdem können Alte und Schwangere unter der Bedingung, dass ihre Gesundheit negativ beeinträchtigt würde, das Fasten auf einen späteren, günstigeren Zeitpunkt z.B. im Winter verschieben.

Ramadan als Monat der Einkehr und Rückkehr

Ramadan bedeutet für Muslime aber nicht nur Enthaltsamkeit. Der Monat zeichnet sich vielmehr als potentiell moralischer Antrieb vieler Gläubigen aus. So glauben Muslime, dass während der Dauer dieses Monats die Teufel und Dämonen in Ketten gelegt und die Tore des Himmels geöffnet werden. Es ist die Zeit der langen Tarawîh-Nachtgebete, die jeweils nach dem regulären ‚Isha-Nachtgebet in den grösseren Moscheen gemeinschaftlich verrichtet werden. Muslime sind zudem angehalten vermehrt den Heiligen Qur’an zu lesen, zu spenden und andere gute Taten zu tun.

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