Bern, 26.3.2010

(ni) Das Thema Zwangsheirat wird in den Medien oft im Zusammenhang mit dem Islam genannt. Eine neue Studie unter dem Titel «Zwangsheirat: Hintergründe, Massnahmen, lokale und transnationale Dynamiken» zeigt auf, dass prozentual die wenigsten Zwangsehen unter Muslimen geschlossen werden.
In der Stadt Zürich werden jedes Jahr um die 30 Paare unfreiwillig verheiratet. Diese Ehen werden vornehmlich von hinduistischen Tamilen, christlich-orthodoxen Assyrern, alevitischen Kurden, katholischen Kosovaren und muslimischen Türken geschlossen. Daran ist ersichtlich, dass die Zwangsehe keiner Religion oder Nationalität zugeordnet werden kann. Auch die Gründe für eine Zwangsheirat sind sehr vielfältig.

In der Stadt Zürich ist ein grosses Angebot an Beratungsstellen zum Thema Zwangsheirat vorhanden. Jedoch sind diese nicht genügend vernetzt und das Fachpersonal verfügt nicht immer über das nötige Wissen. Daher wird die Fachstelle für Gleichstellung nun Fachpersonal gezielt aus-, respektive weiterbilden und den Austausch zwischen den Beratungsstellen verstärken, damit die Arbeiten besser koordiniert werden können.

Quellen: Stadt Zürich und Bis zu 30 Zwangsheiraten pro Jahr in Zürich, Tagesanzeiger 25.03.2010.

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