20 Proben aus neun Schweizer Städten sollen Aufschluss darüber geben, ob auch hierzulande Schweinefleisch in Döner-Kebabs nachgewiesen werden kann. Die Resulate liegen Anfang nächster Woche vor.
Kommuniqué 21022013-0066
Alarmiert durch die jüngsten Skandal-Meldungen aus Deutschland, wobei in mehreren Döner-Buden bis zu 7% Schweinefleisch im Kebab gefunden wurde, hat der er Islamische Zentralrat zum Schutz muslimischer Konsumenten reagiert und schweizweit 20 Stichproben einholen lassen, die nun von einem Berner Labor untersucht werden.
Untersucht werden Döner-Proben gut frequentierter Buden in Bern, Biel, Zürich, Winterthur, Basel, Luzern, Kreuzlingen, Lausanne und Genf auf mögliche Spuren von Schweinefleisch.
Kein Schwein haben heisst noch lange nicht «halal»
Wie es um die Schweizer Döner steht, gibt der Zentralrat nächste Woche nach Erhalt der Untersuchungsergebnisse bekannt. Mit oder ohne Schwein, transparent ist der Schweizer «Halal»- Fleischmarkt keineswegs. Grund dafür ist das Fehlen verbindlicher Standards. «Halal» heisst nicht, dass lediglich auf Schweinefleisch verzichtet werden muss. Es unterliegt einer Reihe weiterer Bedingungen. So muss das Vieh einer rituellen Schlachtung, bestehend aus Anrufung Allahs Namen, Halsschnitt und kompletter Ausblutung unterzogen worden sein. Bei der Verarbeitung dürfen ausschliesslich Instrumente beigezogen werden, die nicht mit Schweinefleisch oder anderen rituell unreinen Substanzen in Verbindung gekommen sind.
Heute ist dieser Markt nicht reguliert und intransparent. «Halal» an sich ist keine geschützte Marke. Jeder kann seine Produkte als solche bezeichnen. Konsumenten haben keinerlei Sicherheit, ob dort, wo «halal» drauf steht, auch «halal» drin ist. Bereits 2011 entdeckte der Islamische Zentralrat bei einer Stichkontrolle mit «halal» markierte Würste der Marke «KOŠAKI», die jedoch auch Schweinefleisch enthielten.