David Klein entschuldigt sich beim IZRS.
David Klein entschuldigt sich beim IZRS.

Nachdem David Klein sich von seinen diskriminierenden Aussagen gegen Muslime distanziert hat und sich in einem Schreiben dafür öffentlich entschuldigt, sieht der Islamische Zentralrat von einer Strafanzeige ab.

Kommuniqué 26012014-0083

David Klein hat sich für seine abschätzigen und pauschalisierenden Äusserungen gegen Muslime entschuldigt. Die Szene eines Youtube-Videos auf dem palästinensische Jugendliche einen orthodoxen Juden in Jerusalem malträtierten, hätten bei ihm Assoziationen mit den Übergriffen der Nazis auf seine jüdischen Urgrosseltern in Österreich evoziert, was ihn bis heute schmerze und sein Leben geprägt habe, schrieb Klein in einem E-Mail an den IZRS:

«In der Folge dieser starken Eindrücke habe ich, alleine an meinem Schreibtisch sitzend, auf meinem Facebookaccount Muslime mit Nazis verglichen und als Abschaum und verkommenes Pack bezeichnet. Für diese diskriminierenden, beleidigenden, entwertenden sowie pauschalisierenden Äusserungen möchte ich mich in aller Form entschuldigen.»

Selbst wenn der Islamische Zentralrat diese Assoziationen weder auf einer formal-juristischen, noch auf einer moralischen Ebene für gültig erachtet (Herr Klein verkennt, dass Israel als Besatzungsmacht in diesem Konflikt die Rolle des Täters spielt), kann er sich vorstellen, dass Herr Klein durch seine Lebensgeschichte einer etwas sonderbaren Deutung der palästinensischen Realität erliegen ist.

Ausschlaggebend für den Verzicht auf die Strafanzeige ist für den Islamischen Zentralrat jedoch die Tatsache, dass sich Herr Klein öffentlich von seinen Aussagen distanziert und zugesteht, dass sie beleidigend, entwertenden und pauschalisierend waren. Mit seinem Eingeständnis setzt Herr Klein ein wichtiges Zeichen gegen islamophobe Hetzte im Internet.

Der Islamische Zentralrat hatte mit seiner Strafanzeige zu keiner Zeit im Sinne, Herrn Klein als Person für seine Aussagen zu bestrafen. Viel mehr ging es ihm darum, ein weiteres Diffundieren der Islamophobie in die gesellschaftliche Breite zu verhindern. Herr Klein trägt als öffentliche Figur und freischaffender Journalist bei etablierten Tageszeitungen eine Mitverantwortung, gegen alle Formen des Rassismus anzukämpfen – nicht nur gegen Antisemitismus.

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