Buchs, 19.2.2010

Ein Beitrag von Mersa

Die Schweizer Bevölkerung sagt, wir Muslime sollen uns integrieren. Ich sage, die Integration ist für uns selbstverstverständlich, sofern wir den Koran verstehen und nach ihm leben. Integration hat nichts mit dem Aussehen zu tun sondern allein mit dem Charakter!

Die Schweizer Bevölkerung sagt: Eine praktizierende Muslimin mit Kopftuch wird unterdrückt. Als Beispiel der Kommentar einer Passantin mir gegenüber während der Minarett-Initiative: „Die Muslime müssen uns erklären, warum sie sich bedecken.“

Da begann ich, mich zu erklären. Wenn du jedoch sagst: „Wir tragen das Kopftuch aus  Angst vor Allah s.w.t.“,  verstehen sie es leider nicht. Antwortest du: „aus Scham“, erwidert die Passantin: „Verständlich, sie sind Andersgläubige.“ Antwortest du jedoch: „Eine bedeckte Frau ist nicht an deinen Eheproblemen schuld“, wird sie hellhörig und versteht schlussendlich den Sinn der sittlichen, muslimischen Kleidung.

Nun folgte die nächste Frage: „Meinst du, meinem Mann würden die Augen rausfallen, wenn er euch unbedeckt sehen würde?“ Ich antwortete: „Nein dein Mann würde keine Reize an uns sehen, die ihn ansprechen.“ Hierauf entgegnet sie: „Ein Mann kann sich auch in ein Gesicht verlieben.“ Ich erwiderte, dass wir Muslime darum unsere Blicke senken. Als weiteres Argument habe ich das Beispiel zwischen einer halbnackten Frau und einer verhüllten Frau gemacht. Ein Mann fühlt sich von einer halbnackten Frau mehr angesprochen als von einer verhüllten. Meine Erklärungen haben einiges bewirkt und die Passantin konnte die Argumente nachvollziehen. Dies ist für mich ein grosser Erfolg. Insbesondere da diese Frau nun unseren Glauben versteht und für den Islam in der Öffentlichkeit einsteht, obwohl Sie keine Muslima ist.

 

Dieselben Vorurteilen existieren auch im Bezug auf die Scharia Gerichte. Sicher sind die Strafen für die Menschen beängstigend. Doch wenn man gläubig ist und Allah swt. vertraut sowie nach seinen Regeln lebt,  wird einem, wenn Gott will, keine solche Strafe betreffen.

Auch hier zu habe ich ein persönliches Beispiel.

Meine Nachbarin fragte mich: „Wieso sollte man einem Menschen die Hände wegschneiden wenn er etwas klaut? Dies ist doch brutal! Vieleicht hat er ja Hunger gehabt!“. Ich erklärte ihr, dass das Gericht natürlich die genauen Hintergründe anschauen wird und anschliessend ein Urteil fällt. Ist der Beweggrund für den Diebstahl tatsächlich Hunger, muss der Täter nach Scharia nicht dafür haften.

Ist es nicht so, dass wenn ein Dieb der weiss, dass er seine Hände verliert, falls er erwischt wird, eine grössere Hemmschwelle hat? Ist es nicht so, dass der Reiz grösser ist, wenn nur meine Eltern benachrichtigt werden und mir vieleicht eine Busse aufgebrummt wird?

Damit möchte ich sagen, dass es immer eine Rolle spielt welche Strafe einem droht und dass davon das weitere Vorgehen abhängig ist.

Weiter erzählte die Nachbarin mir, dass sie in Dubai bei einem Spaziergang auch kein kurzes Oberteil tragen durfte und sie habe sich angepasst. Warum sich hier in der Schweiz die Niqab Trägerinnen nicht auch anpassen können? Sie würde doch so schön aussehen mit der heutigen Mode. Darauf  habe ich nur kurz gewantwortet: „Das Schamgefühl und ihre Überzeugung lassen es nicht zu sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren.“

Dieses Schamgefühl kann man keinem Menschen weg nehmen. Unabhängig davon wo er ist und mit wem, solange es nicht die eigene Familie ist. Die heutige Mode kann eine gläubige Muslima auch zuhause für ihren Mann tragen.

Ich sehe das Beispiel an mir selbst. Ich sagte mir: Immer wenn du dich nur für dich selber oder für deinen Mann schön machst, dann verstecke deine „Schönheit“ in der Öffentlichkeit. Niemand hat einfach so das Recht sie zu sehen. Denn wie sagt man doch so schön: Wir sind nur Menschen und schwach. Die Verführung wartet überall und diese Verführung kann dir sehr viele Probleme machen. Deshalb meide sie!

 

Der gläubige Muslim, welcher den Koran versteht und nach ihm lebt, der hat andere Werte. Er lebt nach den Regeln des Korans um ein gutes Leben zu führen auf dieser Welt und in der Hoffnung auf das Schöne danach. Hier in der Schweiz passt du dich an den hiesigen Regeln an und wirst ein normales Leben führen. Damit folgst du  dem Heilige Buch und wirst hier  ein  gutes Leben führen können.(Dies steht in keinem Widerspruch zum Koran). Dies soll aufzeigen, dass der Islam nicht in einem Widerspruch zum Leben in der Schweiz steht. Anpassung ist für uns selbstverständlich. Daher habt keine Angst und wehrt euch nicht,denn im Islam ist wie oben erwähnt die Integration automatisch inbegriffen.

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