Bern, 09.10.2010

(qi) In Langenthal demonstrierten heute Nachmittag gegen 70 Personen, mehrheitlich aus der extrem rechten Szene. Die Berner «Antifa» sagte ihre Gegendemonstration kurzfristig ab. Man wolle die polarisierte Stimmung nicht weiter aufheizen, werde jedoch zu einem späteren Zeitpunkt gegen «gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Ausgrenzung» in Langenthal auf die Strassen gehen.
Aufgerufen hatten Dominic Lüthard von der extrem rechten Partei national orientierter Schweizer (PNOS) und Willi Frommenwiler, Präsident der bernischen Autopartei. Die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle und wurde von einem starken Polizeiaufgebot begleitet.

Unterdessen hat sich  gar das «Aktionskomitee Stopp Minarett» um Daniel Zingg von der Kundgebung distanziert. Schon im Vorfeld kritisierte Zingg die rechtsextremen Gruppierungen als Trittbrettfahrer. Solchen Gruppierungen gehe es oft nicht um die Sache, sondern um Publizität.

Das Aktionskomitee setze auf die Justiz. Es möchte die nun ausgesprochene Bewilligung vor dem Berner Verwaltungsgericht anfechten.

Letztes Minarett der Schweiz

Die Langenthaler Xhamia e Langenthalit (IGGL) erhielt für den Bau ihres Minaretts bereits vor der Minarett-Verbot Abstimmung Ende November 2009 grünes Licht von der Gemeinde. Aufgrund von Einsprachen mussten die zuständigen Behörden noch zwei weitere Male darüber befinden. Wie allgemein erwartet wurde, entschied die Berner Baudirektion, dass das Verbot für dieses Bauvorhaben noch nicht gelte, da die erste Bewilligung noch nach altem Recht ausgesprochen worden war.

Quelle: Bieler Tagblatt, Demonstration gegen Minarett in Langenthal, 09.10.2010.

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