Kommuniqué 23062011-0036
Bern, 23.06.2011
Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) verurteilt die Vorgehensweise der Gemeinde Emmenbrücke im Fall des geplanten Islam-Seminars des Vereins «Islamische Jugend Schweiz (VIJS)» vom kommenden Sonntag als Ausdruck grassierender Islamophobie in der Gemeindeverwaltung mit aller Schärfe. Der Jugendverein verfügte über eine verbindliche Zusage des dienstältesten Mitarbeiters des Zentrums Gersag für die geplante Veranstaltung, so wie dies offenbar auch in der Vergangenheit mit anderen Vereinen gehandhabt worden war.
SVP Gemeinderat möchte jungen Muslimen keine Plattform bieten
Nachdem die JSVP vergangenes Wochenende auf das geplante Islam-Seminar im Zentrum Gersag aufmerksam wurde, schritt am Montag Morgen der Emmener Gemeinderat Urs Dickerhof (SVP) ein und verlangte eine Absage des Seminars. Unter fragwürdigen Bedingungen und in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vermietete er den Saal an seine JSVP Schützlinge, die «nun doch einen Showdown zum Thema Islam» zu veranstalten beabsichtigen. Nach ihrer zweifelhaften und unsauberen – vor allem aber äusserst provokativen Aktion brüstet sich die JSVP nun mit grossmäulernen Sprüchen wie: «Zusammen mit dem Forum für einen fortschrittlichen Islam wollen wir eine konstruktiv-kontroverse Debatte zum Islam in der Schweiz und Europa führen und damit zum Ausdruck bringen, dass wir Demokraten das Feld nicht den Extremisten überlassen.»
VIJS lässt sich nicht den Mund verbieten
Derweil hat der Verein «Islamische Jugend Schweiz (VIJS)» auf seiner Webseite die Machenschaften rechter Kreise in Emmenbrücke seinerseits als islamophobe Provokation verurteilt und angekündigt, dass das Islam-Seminar trotz mehrfacher Sabotage-Versuche wie geplant am kommenden Sonntag in Luzern stattfinden wird. Die neue Lokalität wird aus taktischen Gründen erst am Samstag Morgen bekannt gegeben.